von Tucholsky, Regie: Rolf Memmel >>

Mitwirkende
   Reinhard Arnold>>
   Lena Csercsevics>>
   Christoph Heldmann>>
   Hans-Jürgen Herschel>>
   Jochen Laugsch>>
   Rolf Memmel>>
   Günther Nofz>>
   Helen Roth>>
 

Technik
Musikalische Leitung, Technik   Johannes Reifig>>
Kostüme   Helene Henkel>>
Grafik   Michael Lauter>>
 

Wenn es um seine Würdigung als Schriftsteller geht,
polarisiert der von den Nazis verfemte Kurt Tucholsky
(1890-1935) die Meinungen bis heute. Das reicht von De-
gradierung zum respektlosen linken Nestbeschmutzer bis
hin zur Überhöhung zum neuen Heine. Unbestritten ist er
aber der größte deutsche Satiriker des 20. Jahrhunderts.

Die Satire war nur ein Teilbereich seines Schaffens, das
viele Facetten aufweist. Ob als politischer Journalist
(einer der bestbezahltesten seiner Zeit), Theater- und
Literaturkritiker, Essayist, Lyriker, Chansonschreiber,
Reiseschriftsteller und Belletrist - stets lieferte er glänzende
Arbeiten. Ein gewaltiges Werk, das hauptsächlich in
der Weimarer Zeit entstand, die er als Mitarbeiter und
kurzzeitiger Herausgeber der „Weltbühne“ kritisch kom-
mentierte und in seinem Sinne zu beeinflussen suchte.
Gerhard Zwerenz nennt sein Gesamtwerk „das Epos der
Weimarer Zeit“.

Ein bienenfleißiger Mann war er, der neben seinem Na-
men unter vier Pseudonymen schrieb und der - bei aller
Härte in der Sache - seine Gegner mit Ausnahme der
Nazis niemals persönlich verunglimpfte. Stil und Sprache
seiner humorvoll-ironischen Bemerkungen zu menschli-
chen Verhaltensweisen, seiner hellsichtigen Erkenntnisse
über Politik und Gesellschaft haben keine Alterspatina
angesetzt. Sie fahren auch dem heutigen Leser wie ein
frischer Wein in Hirn und Herz.