von Tucholsky, Regie: Rolf Memmel >> |
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Wenn es um seine Würdigung als Schriftsteller geht, polarisiert der von den Nazis verfemte Kurt Tucholsky (1890-1935) die Meinungen bis heute. Das reicht von De- gradierung zum respektlosen linken Nestbeschmutzer bis hin zur Überhöhung zum neuen Heine. Unbestritten ist er aber der größte deutsche Satiriker des 20. Jahrhunderts. Die Satire war nur ein Teilbereich seines Schaffens, das viele Facetten aufweist. Ob als politischer Journalist (einer der bestbezahltesten seiner Zeit), Theater- und Literaturkritiker, Essayist, Lyriker, Chansonschreiber, Reiseschriftsteller und Belletrist - stets lieferte er glänzende Arbeiten. Ein gewaltiges Werk, das hauptsächlich in der Weimarer Zeit entstand, die er als Mitarbeiter und kurzzeitiger Herausgeber der „Weltbühne“ kritisch kom- mentierte und in seinem Sinne zu beeinflussen suchte. Gerhard Zwerenz nennt sein Gesamtwerk „das Epos der Weimarer Zeit“. Ein bienenfleißiger Mann war er, der neben seinem Na- men unter vier Pseudonymen schrieb und der - bei aller Härte in der Sache - seine Gegner mit Ausnahme der Nazis niemals persönlich verunglimpfte. Stil und Sprache seiner humorvoll-ironischen Bemerkungen zu menschli- chen Verhaltensweisen, seiner hellsichtigen Erkenntnisse über Politik und Gesellschaft haben keine Alterspatina angesetzt. Sie fahren auch dem heutigen Leser wie ein frischer Wein in Hirn und Herz. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||